Berlin, 30.05.2007 10:45 Uhr (FS)
Mit dem DIHK-GRÜNDERREPORT legt der DIHK jährlich eine Einschätzung der IHK-Organisation zum Gründungsgeschehen in Industrie, Handel und den Dienstleistungsbranchen vor. Grundlage für die DIHK-Aussagen sind Erfahrungsberichte der IHK-Existenzgründungsberater aus den 81 IHKs sowie eine statistische Auswertung zum IHK-Gründerservice.
Zusammenfassung:
Gründerboom abgeflaut. Drei Prozent weniger Gründungsinteressierte erkundigten sich im Jahr 2006 bei ihrer IHK zur Existenzgründung. Damit ist der durch die Ich-AG ausgelöste Boom zu einem Ende gekommen. Das Gründungsinteresse ist jedoch weiter höher als vor Einführung der Ich-AG: Im Vergleich zum Jahr 2002 führten die IHKs im Jahr 2006 sieben Prozent mehr Gespräche mit Gründungsinteressierten – insgesamt 376.609.
Schärfere Förderbedingungen und bessere Konjunktur dämpfen Gründungsinteresse. Mit der Ablösung von Ich-AG und Überbrückungsgeld durch den neuen Gründungszuschuss sank zur Jahresmitte das Gründungsinteresse Arbeitsloser spürbar. Von Mai bis September 2006 informierten sich 35 Prozent weniger Arbeitslose bei den IHKs zur Gründungsförderung. Zudem sank infolge besserer Konjunktur und Beschäftigungsaussichten der Anreiz zu „Gründungen aus der Not“. So verzeichneten die IHKs bei anziehender Konjunktur weniger Gründungsinteresse. Mit 64 Prozent geben aber noch immer die meisten Gründungsinteressenten Arbeitslosigkeit als Hauptgründungsmotiv an.
Businesspläne qualitätsmäßig etwas verbessert. Nach wie vor weisen viele den IHKs vorgelegte Businesspläne starke Defizite auf. Doch die Quote derjenigen Arbeitslosen, die für ein IHK-Votum zum Förderantrag beim Businessplan nacharbeiten mussten, hat sich seit dem neuen Gründungszuschuss etwas verringert: Mussten im Jahr 2006 bei der Ich-AG 56 Prozent ihrer IHK ein überarbeitetes Konzept vorlegen, so betrug diese Quote beim neuen Gründungszuschuss 41 Prozent.
Viele Stellungnahmen zu Gründungsvorhaben Arbeitsloser. Trotz eines Rückgangs um 25 Prozent gaben die IHKs im Jahr 2006 mit mehr als 29.000 Gutachten weiterhin die meisten Stellungnahmen zur Förderung arbeitsloser Existenzgründer ab - 81 Prozent aller IHK-Stellungnahmen. Für wachstumsorientierte Förderungen gaben die IHKs ca. 6.800 Stellungnahmen ab.
Gründungsinteresse von Frauen auf Rekordhöhe. Mehr als 140.000 Frauen erkundigten sich im Jahr 2006 bei ihrer IHK zur Existenzgründung. 11 Prozent mehr Gründerinnen als im Vorjahr besuchten ein IHK-Gründungsseminar. Der Anteil der Frauen bei IHK-Gründungsseminaren von mittlerweile 41 Prozent lässt darauf hoffen, dass der Anteil der Frauen an allen Gründungspersonen – derzeit etwa ein Drittel - steigen wird.
Nur wenige Hightech-Gründer. Sechs Prozent aller Teilnehmer an IHKGründungsberatungen im Jahr 2006 wollten in einer Hightech-Branche gründen. Um mehr Interesse an Hightech-Gründungen zu wecken, führen die IHKs am 6. November 2007 einen bundesweiten Aktionstag durch. Motto: “Meine Idee, mein Unternehmen, mein Erfolg – ich gründe ein Hightech-Unternehmen!“.
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