Brüssel/Düsseldorf, 23.06.2007 17:08 Uhr (redaktion)
Die Dimensionen sind winzig, die Chancen riesig: Nur wenige Millionstel Millimeter klein sind die Strukturen in der Nanotechnologie, viele Milliarden Euro schwer die von vielen Experten erwarteten Umsätze. „Das Marktpotenzial der Nanotechnologie ist gewaltig“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Rachel, als er am Dienstag in Düsseldorf das EuroNanoForum 2007 eröffnete.
Weltweit schätzen Fachleute den Umsatz mit Produkten der Nanotechnologie im Jahr 2015 auf bis zu 1 Billion Euro. Deshalb steht die größte europäische Fachkonferenz auf diesem Gebiet in diesem Jahr auch unter dem Motto „Nanotechnologie in industriellen Anwendungen“. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Europäische Kommission veranstalten die Konferenz gemeinsam im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft.
„Europa ist in der Nanotechnologie weltweit mit an der Spitze“, sagte Rachel. „Wir müssen alles dafür tun, unsere Position zu sichern und weiter auszubauen. Deutschland ist nach den Worten Rachels in Europa führend auf dem Gebiet. „Nanotechnologie ist ein wichtiger Innovationstreiber. Sie stärkt die Wirtschaftskraft Europas und hilft, unseren künftigen Wohlstand zu sichern.“ Außer der wirtschaftlichen Bedeutung komme dieser Technologie eine gesellschaftliche Aufgabe zu: „Wir erwarten von den entsprechenden Forschungsarbeiten völlig neue Ansätze auf wichtigen Gebieten wie Klimaschutz und Gesundheit“, sagte der Staatssekretär.
Drei Tage lang werden in Düsseldorf hochrangige Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik über neueste Entwicklungen aus der Nanotechnologie und über deren Umsetzung in innovative Produkte und Dienstleistungen reden. „1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus über 50 Nationen sind ein starker Beweis für die Bedeutung, die die Nanotechnologie heute weltweit hat“, sagte Staatssekretär Rachel.
Die Bundesregierung hat im Rahmen der Hightech-Strategie die „Nano-Initiative – Aktionsplan 2010“ gestartet. Bis zum Jahr 2009 fördert die Regierung Nanotechnologien mit insgesamt 640 Millionen Euro; dies ist ebenfalls in der Hightech-Strategie festgeschrieben Die Europäische Kommission hat im 7. EU-Forschungsrahmenprogramm bis zum Jahr 2013 für die Nanotechnologie insgesamt 1,5 Milliarden Euro vorgesehen. „Damit sind die Weichen für die Zukunft richtig gestellt“, so Rachel.
„Jetzt ist die Wirtschaft gefordert, exzellente Forschungsergebnisse auch in innovative Produkte umzusetzen und damit neue und zukunftssichere Arbeitsplätze zu schaffen“, sagte der Staatssekretär. Wie der dafür nötige
Wissenstransfer möglichst rasch ermöglicht wird, ist nach den Worten Rachels ein zentrales Thema für die Fachkonferenz in Düsseldorf.
„Europa kann nur gemeinsam gelingen“ – mit dem Motto der deutschen EU-Ratspräsidentschaft verwies Rachel außerdem auf weitere Herausforderungen: „Der globale Wettbewerb ist nicht nur ein Wettbewerb um Kosten, Infrastrukturen und Rahmenbedingungen. Es ist auch ein Wettbewerb um die weltweit besten Talente.“ Die Nanotechnologie in Europa müsse auch für junge Talente attraktiv werden.
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