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DIHK: Hightech-Gründer benötigen dringend Kapital - doch keiner gibt es

Berlin, 14.02.2008 14:24 Uhr (redaktion)

Hightech-Gründer könnten zu Verlieren der Unternehmenssteuerreform werden. Dies offenbarte der IHK-Aktionstag „Ich gründe ein Hightech-Unternehmen!“ Ende des Jahres 2007. Eine Befragung der mehr als 1.000 Gründer etwa aus den Bereichen Nano- und Biotechnologie, Pharma und Chemie ergab: Kapitalbedarf ist eine der größten Hürden für Hightech-Gründer. Doch die Begrenzung des Verlustvortrages macht Hightech-Gründungen für Investoren unattraktiver.

Hightech-Gründungen – Treiber von Wachstum und Beschäftigung. Bis zu 650.000 Arbeitsplätze könnten binnen vier Jahren durch Hightech-Gründungen entstehen - viermal mehr als durch andere Gründer.

Große Hürde: Kapitalbedarf. Für eine Hightech-Gründung sind zumeist erhebliche Start-Investitionen notwendig – in Prototypen, Laborausstattungen, IT-Strukturen. Doch 21% unterschätzen den Kapitalbedarf für Forschung und Entwicklung. Auch sind die Marktchancen von Hightech-Ideen oft schwer abschätzbar: 20% unterschätzen die Vorlaufzeit bis zur Geschäftstätigkeit. Zur Bewältigung der Anlaufkosten spielt Beteiligungsfinanzierung bei Hightech-Gründungen eine wichtige Rolle.

Weitere Hemmnisse für Hightech-Gründer. 20% sind nach IHK-Erfahrungen nur unzureichend kaufmännisch qualifiziert. 16% bemängeln einen schweren Zugang zu Förderinstrumenten. 10% melden Schwierigkeiten bei der Suche nach Gründungspartnern.

Weichenstellungen für mehr Hightech-Gründungen in Deutschland
1. Unternehmenssteuerreform nachbessern. Erfolgreichen Hightech-Unternehmen winken hohe Renditen. Doch in der Startphase verzeichnen viele infolge hoher Anlaufkosten starke Verluste. Bislang waren solche Unternehmen attraktiv für Beteiligungsfinanciers. Doch mit der ausnahmslosen Begrenzung des Verlustvortrages geht dieser Vorteil weitgehend verloren. Eine wichtige Finanzierungsquelle für Hightech-Gründer droht zu versiegen. Auch sollten die pauschalen Hinzurechnungen von Anteilen in Mieten, Pachten und Leasing-Raten gesenkt werden – bei Immobilien auf max. 25% (von derzeit 60%), bei mobilen Wirtschaftsgütern auf max. 5% (von 20%).

2. Sich schlau machen. Wie kann Grundlagenforschung in produktbezogene Forschung umgewidmet werden? Welche Nachfrage gibt es nach dem Produkt? Schon bei der „Geburt“ ihrer Idee sollten Hightech-Gründer sich diese Fragen stellen und Gründungspartner suchen – z. B. mit Hilfe der IHKs.

3. Business-Lehrmodule schaffen. Hochschulen sollten für gründungswillige Wissenschaftler Business-Module in den Curricula vorsehen – und bei deren Erarbeitung auch mit den IHKs zusammenarbeiten.

4. „Hightech-Gründer-Clubs“ einrichten. Hochschulen, IHKs, Stiftungen, Venture-Capital-Gesellschaften, Kreditinstitute und weitere für Hightech-Gründer relevante Akteure sollten regelmäßige Arbeitskreise einrichten. Denn: Gerade im Hightech-Bereich sind Team-Gründungen zumeist vorteilhaft. So könnte ein Forscher das wissenschaftliche und ein Betriebswirt das kaufmännische Know-how einbringen.

5. Kommunikation der Förderprogramme verbessern. Förderinstitutionen wie Ministerien oder Stiftungen fordern oft umfangreiche Informationen, um den Erfolg des Hightech-Projektes zumindest grob einschätzen zu können. Die Politik sollte jedoch für mehr Transparenz in ihren Programmen sorgen und bei deren Kommunikation auch mit den IHKs zusammenarbeiten.

 

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