Internet-Nutzer müssen sich gegen neue Formen der Online-Kriminalität wappnen. Der BITKOM und das Bundeskriminalamt (BKA) haben vor einer weiteren Professionalisierung von Betrugsmethoden gewarnt. Das Praxismagazin für Finanzthemen Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.

 
 
06.09.2010 14:42 Uhr
IT SICHERHEIT UND ONLINE-KRIMINELLE

BITKOM warnt vor Betrugsmethoden durch Schadprogramme im Internet

Düsseldorf, 06.09.2010 14:42 Uhr (Wirtschaftsredaktion)

Inter­net-Nutzer müssen sich gegen neue Formen der Online-Krimi­na­lität wappnen. Der BITKOM und das Bundes­kri­mi­nalamt (BKA) haben vor einer weiteren Profes­sio­na­li­sie­rung von Betrugs­me­thoden gewarnt.

„Schadprogramme sind zunehmend schwerer zu erkennen. Angriffe erfolgen vermehrt über Anwendungsprogramme, nicht nur über Lücken in Betriebssystemen“, sagte Prof. Dieter Kempf, BITKOM-Präsidiumsmitglied und Vorstandsvorsitzender des Vereins „Deutschland sicher im Netz“. BKA-Präsident Jörg Ziercke erklärte: „Kriminelle kapern vermehrt PCs argloser Nutzer, um Straftaten zu begehen und dabei möglichst unerkannt zu bleiben.“ Ziercke und Kempf sagten, neben aktueller PC-Sicherheitssoftware und der Strafverfolgung werde die aktive Mitwirkung der Internet-Nutzer immer wichtiger.

Viren und andere Schadprogramme sind die häufigste Erfahrung mit Online-Kriminalität. 43 Prozent der Internet-Nutzer ab 14 Jahren – das entspricht 22 Millionen Deutschen – haben schon einmal erlebt, dass ihr Computer infiziert wurde. Im Vorjahr waren es noch 38 Prozent. Das geht aus Erhebungen von Forsa für den BITKOM hervor. „Schadprogramme können nicht nur Rechner lahmlegen, sondern spähen vermehrt digitale Identitäten aus“, mahnt Prof. Kempf. 7 Prozent der Nutzer wurden schon einmal persönliche Zugangsdaten für Online-Dienste gestohlen. Das entspricht 3,5 Millionen Deutschen. BKA-Präsident Ziercke: „Betrüger haben es auf Benutzernamen und Codes für Shops und Auktionshäuser, Communitys, Foren und E-Mail-Konten abgesehen.“ 5 Prozent der Internet-Nutzer – das sind 2,5 Millionen Menschen – haben BITKOM zufolge bisher einen finanziellen Schaden durch Datendiebstähle oder Schadprogramme erlitten.

BITKOM und BKA kündigten regelmäßige Konsultationen zur IT-Kriminalität an. Damit soll der Informationsaustausch zwischen Wirtschaft und Polizei weiter intensiviert werden. BITKOM und BKA wollen auch bei der Aufklärung der Nutzer eng kooperieren. „IT-Branche, Sicherheitsbehörden und Banken müssen noch zahlreiche Nutzer überzeugen, sich aktiv zu schützen“, so Prof. Kempf. „Dieser Aufgabe stellen wir uns sehr engagiert, denn nur mit dem Vertrauen der Nutzer sind Online-Dienste auf Dauer erfolgreich.“ Die BITKOM-Branche beteiligt sich an Initiativen wie „Deutschland sicher im Netz“, um Verbraucher zu sensibilisieren. Speziell zur Aufklärung Jugendlicher unterstützt BITKOM die Kampagne „Watch Your Web“, bei der es um den Umgang mit privaten Daten geht.

(Quelle: BITKOM)
(Foto: delater;PIXELIO)

 

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