Svenja Rose, Master-Trainerin und Beraterin erklärt die Hintergründe zum Verfahren des Persönlichkeitstest DiSG - dominant, initiativ, stetig und gewissenhaft. Das Praxismagazin für Finanzthemen Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.

 
 
21.08.2014 12:26 Uhr
PERSÖNLICHKEITSTEST

DiSG-Trainerin Svenja Rose: Denk- und Verhaltenspräferenzen besprechbar machen

Hamburg, 21.08.2014 12:26 Uhr (Gastautor)

Wie „ticke“ ich und wie „tickt“ mein Gegen­über? Dies zu wissen, ist im Betrieb­salltag wichtig. Denn dann kann auch darüber gespro­chen werden, wie die (Zusam­men-)Arbeit verbes­sert werden kann. Das Analyse-Instru­ment Every­thing DiSG® Work­place hilft hierbei.

Wo Menschen zusammenarbeiten „menschelt“ es. Das heißt, es entstehen immer wieder Irritationen, die sich am Verhalten des Gegenübers entzünden. Zum Beispiel daran, dass ein Kollege Sachverhalte sehr ausschweifend erklärt. Oder einem bestimmten Vorgehen eine hohe Bedeutung beimisst. Oder sich hinter seinem Schreibtisch vergräbt und kaum mit Kollegen kommuniziert.

An solchen „Kleinigkeiten“ entzünden sich im Büro- und Arbeitsalltag oft massive Konflikte, die das Miteinander erschweren und zu einem Absinken der Leistung führen – zumindest dann, wenn den Beteiligten nicht bewusst ist,

  • warum ihnen bestimmte Dinge wichtig sind,
  • warum sie gewisse Verhaltensweisen von Kollegen stören,
  • warum diese sich so und nicht anders verhalten und
  • ihnen ein Tool fehlt, um Verhaltensweisen, die sie regelmäßig irritieren, besprechbar zu machen.
Die individuellen Unterschiede sichtbar machen

Ein solches Tool ist das Analyse-Instrument Everything DiSG® Workplace. Es macht die Verhaltenspräferenzen und Bedürfnisse von Menschen transparent und hilft so, das eigene Verhalten sowie das anderer Menschen besser zu verstehen, so dass

  • das eigene Verhalten den Bedürfnissen des jeweiligen Partners angepasst werden kann und
  • mit ihm leichter Vereinbarungen getroffen werden können, die das Miteinander erleichtern
Das DiSG®-Modell geht auf den Verhaltenspsychologen William Marston zurück. Er postulierte erstmals die Erkenntnis, dass die individuelle Wahrnehmung unserer Umwelt unsere Kommunikation entscheidend beeinflusst. Basierend auf dieser Erkenntnis wurde das DiSG®-Persönlichkeitsprofil entwickelt, das seit 1963 über 50 Millionen Mal weltweit eingesetzt wurde.

Vier Grundtypen, aber zahllose Persönlichkeiten

Dem DiSG®-Persönlichkeitsprofil liegt die Annahme zugrunde: Jeder Mensch hat gewisse Verhaltenspräferenzen, in denen sich seine persönlichen Werte und Einstellungen widerspiegeln. Dabei lassen sich vier Grundtypen oder -stile unterschieden, denen wiederum bestimmte Verhaltens- und Kommunikationsmuster zugeordnet werden können. Diese Grundtypen werden mit den folgenden vier Adjektiven überschrieben, deren Anfangsbuchstaben zugleich den Namen DiSG® bilden:

  • Dominant
  • Initiativ
  • Stetig und
  • Gewissenhaft
Diese vier Grundtypen lassen sich wie folgt charakterisieren.
Typ D - dominant: Personen, die vor allem dem D-Typ entsprechen, sind entscheidungsstark, durchsetzungsfähig und risikobereit. Außerdem sind sie konsequent im Handeln und direkt in der Kommunikation. Sie wirken auf andere Menschen oft (leicht) autoritär und übernehmen gerne das Kommando.

Typ i - initiativ: I-Typen gelten als teamfähig und kommunikativ. Sie knüpfen leicht Kontakte und pflegen diese. Sie sind begeisterungsfähig und können andere mitreißen. Außerdem zeichnen sich durch Optimismus und eine Vielzahl von Interessen aus.

Typ S - stetig: Personen des Typen S gelten als hilfsbereit und wert-konservativ. Sie zeichnen sich zudem durch Ausdauer und Geduld aus, weshalb sie meist in ihrem Fachgebiet ein sehr großes (Detail-)Wissen sowie Können haben. Gewohnheiten und Routinen vermitteln ihnen Sicherheit und sind ihnen wichtig.

Typ G - gewissenhaft: G-Personen sind sehr qualitätsbewusst und streben nach Perfektion. Sie konzentrieren sich auf Fakten und hinterfragen und analysieren Dinge zunächst kritisch, bevor sie sich entscheiden.

Eine weitere Grundannahme von DiSG® ist: Die vier Grundtypen existieren nicht in Reinform. Sie sind in allen Menschen vorhanden. Sie sind bei ihnen aber unterschiedlich stark ausgeprägt. Und aus diesen verschiedenen Ausprägungen, die sich in den Verhaltenspräferenzen widerspiegeln, ergibt sich das individuelle Persönlichkeitsprofil. Beim DiSG®-Persönlichkeitsprofil geht es also letztlich nicht darum, herauszufinden, was für ein Typ eine Person ist, sondern darum: In welcher Ausprägung sind die vier Grundtypen bei einer Person vorhanden? Aus dieser Information werden dann Antworten auf Fragen abgeleitet wie:

  • Welche Stärken hat eine Person?
  • Welche Aufgaben liegen ihr?
  • Welchen Arbeits- und Kommunikationsstil bevorzugt sie?
  • Welches (Arbeits-)Umfeld benötigt sie, um sich optimal zu entfalten?
  • Was sollten Kollegen tun, um mit dieser Person optimal zu kooperieren?
  • Welche Konfliktpotenziale gibt es (in der Zusammenarbeit mit anderen Menschen) und wie lassen sie sich im Vorfeld reduzieren?
In der grafischen Darstellung, die Personen, die den Everything DiSG® Workplace zugrunde liegenden Online-Fragebogen ausfüllen, nach dessen Auswertung erhalten, gibt es stets einen Punkt (siehe Grafik 1). Er sagt etwas über den DiSG® Stil aus. Jeder der vier DISG-Hauptstile ist in drei Abschnitte unterteilt, so dass sich im Ergebnis des Everything DiSG® Workplace zwölf mögliche Bereiche für die Position des Punktes ergeben. Die Lage des Punktes im Kreissektor gibt den DiSG-Stil der Person an. Zwar trägt jeder Mensch etwas von allen vier Stilen (D,i,S,G) in sich, die meisten neigen aber stärker zu einem oder zwei Stilen. Der Abstand eines Punktes zum Rand des Kreises veranschaulicht, in welchem Maße diese Person wahrscheinlich mit den Eigenschaften ihres DiSG®-Stils übereinstimmt. Liegt der Punkte nahe am Rand des Kreises, sind die Eigenschaften des betreffenden DiSG-Stils bei dieser Person wahrscheinlich stark ausgeprägt.

Die Lage des Punktes und der DiSG®-Stil sagen schon einiges über die Person aus. Doch die Analyse geht noch stärker ins Detail; inwiefern, dies sei kurz erläutert. Die acht Wörter rund um das Everything DiSG®-Kreisdiagramm werden als Prioritäten bezeichnet. Dies sind die Aspekte, die einem Menschen in dem Stil besonders wichtig sind. Jeder Mensch hat mindestens drei Hauptprioritäten, manche haben sogar vier oder fünf. Diese weiteren Prioritäten werden durch die Schattierung angezeigt (siehe Grafik 2). Bei der Auswertung in Grafik 2 handelt es sich folglich um eine Person mit dem i-Stil und den Prioritäten Aktion, Begeisterung und Zusammenarbeit.

Darüber hinaus ist hier noch eine Schattierung in den G-Stil vorhanden, so dass Genauigkeit vermutlich hier auch eine Priorität liegt.

 

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