Düsseldorf, 15.05.2019 10:26 Uhr (Finanzredaktion)
Seit der Regelungen des Baseler Abkommens 1, 2 und 3 ist es für viele Unternehmen zunehmend schwieriger geworden einen Kredit zu bekommen.
Banken möchten die wirtschaftlichen Risiken minimieren und für die Vergabe von Krediten wird ein Mindesteigenkapital benötigt. Aus diesem Grund prüfen Banken ihre Kunden noch genauer und erstellen ein Scoring, um nur Kredite mit möglichst wenig Risiko zu vergeben. Für Unternehmer, die eine schlechtere Bonität oder ein geringes Eigenkapital haben, kann dies bedeuten, dass die Zinsen exorbitant hoch ausfallen oder erst gar kein Kredit gewährt wird. Aus diesem Grund beschäftigen sich immer mehr Unternehmen mit alternativen Finanzierungsarten.
Beim Factoring wird mit den Forderungen der Kunden gehandelt. Genauer gesagt werden diese verkauft. Dies ist jedoch keine einmalige Sache, sondern in der Regel wird mit dem Factor ein Vertrag abgeschlossen, sodass über einen längeren Zeitraum sämtliche Forderungen an diesen verkauft werden. Zu Anfangs muss natürlich auch hier die Bonität überprüft werden. Sollte diese positiv ausfallen, kann der Auftrag ausgeführt werden. Das Unternehmen übergibt die Forderungen an den Factor und bekommen innerhalb weniger Tage die erste Summe überwiesen.
Diese beläuft sich auf ca. 80 Prozent. Die restlichen 20 Prozent kommen erst, sobald der Kunde die offene Rechnung an das Factoring Unternehmen beglichen hat. Gebühren fallen selbstverständlich auch an. Schließlich übernimmt der Factor in der Regel das komplette Ausfallrisiko und die eigene Buchhaltung muss sich um nichts mehr kümmern.
Es gibt immer wieder Situationen, wo kurzfristig Geld benötigt wird. Das kann sein, weil spontan ein großes Projekt bevorsteht, oder weil man in einer Branche arbeitet, so saisonale Spitzen herrschen. Da es aber sein kann, dass die Bank einem keinen Kredit gewährt, muss man sich nach einer Alternativen umschauen. Hier wird sehr gerne auf das FineTrading zurückgegriffen, auch bekannt als Warenvorfinanzierung.
Beim Finetrading wird ein Unternehmen gesucht, welches die benötigen Rohstoffe für einen vorfinanziert. Der Ablauf ist wie folgt: Im ersten Schritt sucht man sich ein Unternehmen und klärt mit diesem die Rahmenbedingungen. Sollte dabei alles positiv verlaufen, wird dem Unternehmen mitgeteilt, welche Rohstoffe benötigt werden. Der Finetrader bestellt diese nun bei dem Lieferanten und lässt diese aber direkt an den Kunden liefern. Hat der Kunde die Ware überprüft, teilt er dies dem Finetrader mit und dieser begleicht umgehend die Rechnung an den Lieferanten unter Abzug von Skonto. Im Anschluss erstellt der eine Rechnung für den Kunden inklusive seiner Gebühren. Dafür wird in der Regel eine Zahlungsfrist von 120 Tagen erteilt in welcher der Kunde Zeit hat die Rechnung zu begleichen.
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