Factoring - die Überbrückung bei einem Liquiditätsengpass
Düsseldorf, 17.04.2019 11:29 Uhr (Finanzredaktion)
Factoring ist ein alternatives Finanzierungsinstrument zum normalen Kredit, welches in den letzten Jahren immer mehr an Popularität gewonnen hat.
Vor allem bei mittelständischen Unternehmen ist dies zu einer starken Alternative geworden. Mittlerweile befinden sich weit über 250 Factoring Gesellschaften zu den unterschiedlichsten Konditionen am Markt, sodass jedes Unternehmen die geeignete Gesellschaft für sich finden sollte.
Die Funktionsweise von Factoring
Die Grundlage für das Factoring ist, dass Forderungen gegenüber einem Kunden bestehen. Das heißt, der Kunde hat eine Dienstleitung oder ein Produkt eines Unternehmens erworben, die entsprechende Rechnung dafür aber noch nicht beglichen. Jetzt kann der Fall eintreten, dass das Unternehmen dringend Geld benötigt für ein Projekt, es aber ungewiss ist, ob und wann der Kunde zahlen wird. Eventuell steht auch fest, dass dieser erst nach 30 Tagen zahlt.
In diesem Fall kann das Unternehmen zu einer Factoring-Gesellschaft gehen und die offene Forderung an diese verkaufen. Somit ist es möglich, dass Geld vorzeitig bereitgestellt werden kann. In vielen Fällen ist der Verkauf einer einzelnen Forderung eine Ausnahme. Oftmals wird in einem Vertrag festgehalten, welche Forderungen und über welchen Zeitraum diese regelmäßig verkauft werden. Bevor ein Vertrag zustande kommen kann, prüft die Factoring-Gesellschaft die Bonität des Abnehmers der Ware. Die Prüfung der Bonität ist aus dem Grunde notwendig, dass das Factoring Unternehmen in der Regel das komplette Ausfallrisiko übernimmt.
Das Geld für die Forderung bekommt das Unternehmen von der Gesellschaft nicht auf einen Schlag. Nach dem Verkauf erhält das Unternehmen in der Regel 80 Prozent des Betrages. Hiervon werden noch ein paar Prozente abgezogen, die die Gebühr der Gesellschaft sind. Diese müssen immer auch etwas verdienen. Die Restlichen 20 Prozent gibt es, sobald der Abnehmer die offene Forderung beglichen hat.
Vor- und Nachteile von Factoring
Eine der primären Vorteile ist, wie bereits genannt, natürlich die Verbesserung der Liquidität durch das frühzeitige Erhalten des Geldes. Dadurch, dass das Ausfallrisiko mit von der Factoring-Gesellschaft übernommen wird, muss man selbst keine Angst mehr haben das Geld nicht zu bekommen und gleichzeitig wird das Debitorenmanagement entlastet, da es sich um diesen Kunden nicht mehr kümmern muss.
Durch die verschiedenen Arten von Factoring könnte beim offenen Factoring (auch wenn diese unüblich ist) die Gefahr bestehen, dass solche Informationen nach außen gelangen. Der normale Mensch, der sich nicht damit auskennt, könnte eventuell an Dinge, wie Insolvenz denken. Macht so etwas die Runde könnte das Image des Unternehmens geschädigt werden.
(Material/Quellen: Statista GmbH / BFM Bundesverband Factoring für den Mittelstand)
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