So richtet kommt die Wirtschaft in den EU-Mitgliedstaaten nicht in Fahrt. Mit der Aktion \\\\\\\\\\\\\\\"Industriepolitik: Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit\\\\\\\\\\\\\\\" stellt die EU-Kommission Maßnahmen zur Erholung vor. Das Praxismagazin für Finanzthemen Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.

 
 
14.10.2011 16:28 Uhr
EUROPÄISCHE INDUSTRIE GESCHWÄCHT

EU Kommission sieht Abwärtsrisiken durch Finanzmärkte und höhere Rohstoffkosten

Brüssel, 14.10.2011 16:28 Uhr (EU Redaktionsteam)

So richtet kommt die Wirt­schaft in den EU-Mitglied­staaten nicht in Fahrt. Mit der Aktion "Indus­trie­po­litik: Stär­kung der Wett­be­werbs­fä­hig­keit" stellt die EU-Kommis­sion Maßnahmen zur Erho­lung vor.

"Trotz guter Wachstumschancen gefährden steigende Rohstoff- und Energiepreise sowie überschuldete Haushalte den Aufwärtstrend...", meldet die EU-Kommission heute.

Die EU-Kommission will nun mit der heute (Freitag) vorgestellten Initiative "Industriepolitik: Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit" die Wirtschaft in zukunfts- und marktfähigere Geschäftsfelder führen.

Der Prozess der wirtschaftlichen Erholung geht in der EU relativ langsam vor sich und ist nach wie vor anfällig. Dies spiegelt sich auch im Geschäftsklima wider, das sich in der gesamten europäischen Wirtschaft verschlechtert hat. Darüber hinaus bestehen eindeutige Abwärtsrisiken, die auf die Finanzmärkte, die steigenden Energie- und Rohstoffpreise und die notwendige Haushaltskonsolidierung zurückgehen. Allerdings ist die Industrie in der EU gut aufgestellt. Sie hat das Potenzial, der europäischen Wirtschaft wieder zu Wachstum zu verhelfen.

In der Mitteilung der Kommission werden insbesondere innovative Wirtschaftszweige wie etwa "Ökoindustrien", Feinmechanik und industrielle Biotechnologie in den Vordergrund gestellt. Hier herrschen innerhalb der EU noch zu große Unterschieden. So schwankt der Anteil der innovativen Unternehmen zwischen 80 Prozent in Deutschland und 25 Prozent in Lettland. Bei Unternehmensfreundlichkeit im Verwaltungsbereich ist Finnland führend und Italien Schlusslicht. Bei der Produktivitätsrate liegen Irland, die Niederlande, Österreich, Finnland, Belgien, Luxemburg und Schweden über dem EU-Durchschnitt.

Das sind die Handlungsfelder Im Rahmen der Europa-2020-Strategie:

Erleichterung struktureller Veränderungen in der Wirtschaft: Angestrebt wird ein Umstieg auf innovativere und stärker wissensbasierte Wirtschaftszweige, deren Produktivität rascher wächst und die unter dem globalen Wettbewerb weniger zu leiden haben (wie die „Ökoindustrien“, Elektrotechnik, Feinmechanik und Optik).

Erschließung von Innovationspotenzial in den Wirtschaftszweigen: Es geht insbesondere darum, knappe Ressourcen zu bündeln, die Systeme zur Innovationsförderung zu vereinheitlichen und Forschungsprojekte stärker auf den Markt auszurichten. Die Märkte für Schlüsseltechnologien (z. B. Nanotechnologie, fortgeschrittene Werkstoffe, industrielle Biotechnologie) dürften bis 2015 um bis zu 50 % expandieren, wodurch Tausende neuer Arbeitsplätze mit hoher Wertschöpfung entstehen.

Förderung von Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz: Hier gilt es vor allem, Innovationen und die Nutzung umweltfreundlicherer Technologien voranzutreiben, indem der gleichberechtigte Zugang zu Rohstoffen und Energie sowie eine unverzerrte Preisbildung gewährleistet werden und indem die Energieverteilungsnetze aufgerüstet und zusammengeschaltet werden.

Verbesserung der Rahmenbedingungen für Unternehmen: Dies geschieht insbesondere durch eine Verringerung des Verwaltungsaufwands, der auf den Firmen lastet, und die Förderung des Wettbewerbs unter Dienstleistungsanbietern, die Breitband-, Energie- und Verkehrsinfrastrukturen nutzen.

Nutzung der Vorteile des Binnenmarkts: Hier sind innovative Dienstleistungen zu unterstützen und die Binnenmarkt-Vorschriften, allen voran die Dienstleistungsrichtlinie, vollständig umzusetzen. Die uneingeschränkte Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie würde EU-weit bis zu 140 Mrd. EUR einbringen, was einem Zuwachs des BIP um 1,5 % entspräche.

Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU): Hier gilt es, den Zugang zu Finanzierungen zu erleichtern, die Internationalisierung und das Erschließen von Märkten zu fördern sowie dafür zu sorgen, dass die öffentlichen Verwaltungen ihren Zahlungsverpflichtungen rascher nachkommen.

Im Rahmen der Europa-2020-Strategie brachte die Kommission 2010 eine neue Industriepolitik auf den Weg. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität Europas als Investitions- und Produktionsstandort. Dazu gehört auch die Verpflichtung der Kommission, die Wettbewerbspolitik der Mitgliedstaaten zu überwachen.

(Quelle: EU-Kommission)

 

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