Der Warenkreditversicherer Atradius stellt seinen aktuellen Outlook zum Thema Insolvenzen für 2018 und 2019 vor. Das Praxismagazin für Finanzthemen Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.

 
 
02.10.2018 10:52 Uhr
KREDITVERSICHERUNG UND EXPORT

Atradius Forderungsmanagement | Risiken stoppen Rückgang der Insolvenzen

Köln, 02.10.2018 10:52 Uhr (Gastautor)

Laut dem Kredit­ver­si­cherer Atra­dius sind die Unter­neh­men­spleiten seit 2010 rund um den Globus konti­nu­ier­lich gesunken. Der jahre­lange Rück­gang der welt­weiten Insol­venzen wird in naher Zukunft aller­dings zum Still­stand kommen.

Atradius geht von steigenden oder zumindest stagnierenden Insolvenzzahlen in zahlreichen Industrieländern im nächsten Jahr aus, unter anderem in Großbritannien, den USA und den Niederlanden, drei der größten Exportmärkte Deutschlands.

Atradius Forderungsmanagement Studie Insolvenzen

In Großbritannien erhöhen die schwache Konjunktur und die zunehmenden Unsicherheiten angesichts des immer noch unklaren Ausgangs der Brexit-Verhandlungen das Forderungsrisiko bei zahlreichen Unternehmen. Gemäß Atradius-Prognose steigen die Insolvenzzahlen im Vereinigten Königreich in diesem Jahr um 6 Prozent, 2019 erhöhen sie sich voraussichtlich um weitere 3 Prozent.

Insolvenzen Prognose USA

In den USA hat die aktuelle Regierung der Wirtschaft mehr Dynamik verliehen, unter anderem durch die Steuerreform. In der Folge ist im vergangenen Jahr die Zahl der Firmenaufgaben in den Staaten um 4 Prozent zurückgegangen. Auch 2018 rechnet Atradius mit einem starken Rückgang der Insolvenzen von 8 Prozent in den USA. Die gute Entwicklung stellt aus Sicht des Kreditversicherers aber nur eine Momentaufnahme dar. Der Effekt der Steueranreize dürfte 2019 nachlassen. Zudem ist davon auszugehen, dass weitere Handelsbarrieren und die Dollaraufwertung das Geschäft der US-Exporteure stärker belasten.

Auch der Binnenmarkt in den Vereinigten Staaten birgt Risiken, unter anderem aufgrund des sich verändernden Einkaufsverhaltens der US-Amerikaner: Immer weniger von ihnen kaufen in Einkaufszentren ein, stattdessen bestellen sie ihre Waren im Internet. Vor diesem Hintergrund hat das Land in jüngster Vergangenheit mehrere Großinsolvenzen im Handelssektor erlebt. Insgesamt geht Atradius für das kommende Jahr davon aus, dass die Zahl der Firmenaufgaben in den USA mit -2 Prozent in etwa stagnieren wird.

Atradius Kreditversicherer Outlook Insolvenzen 2018 und 2019

Nicht weiter zurückgehen werden die Insolvenzzahlen im kommenden Jahr in den Niederlanden, dem viertgrößten Exportmarkt Deutschlands. Aktuell erlebt die niederländische Wirtschaft noch eine starke Verringerung der Firmenaufgaben. Bis Ende des Jahres sollten die Insolvenzen um voraussichtlich 12 Prozent sinken, unter anderem aufgrund von steigenden Gehältern und eines starken Privatkonsums. Im kommenden Jahr dürfte diese Entwicklung angesichts eines voraussichtlich nur noch moderaten BIP-Wachstums von 1,5 Prozent dann zum Stillstand kommen.

FAZIT:

„Die Risiken für die globale Wirtschaft nehmen kontinuierlich zu“, sagt Dr. Thomas Langen, Senior Regional Director für Deutschland, Mittel- und Osteuropa von Atradius. „Hauptgründe hierfür sind die Unsicherheiten in der internationalen Handelspolitik vieler Länder sowie eine Straffung der Geldpolitik. Dies dürfte den Rückgang der weltweiten Insolvenzen vorerst stoppen. Für das kommende Jahr rechnen wir damit, dass die Zahl der Firmenpleiten stagniert und in etwa das Niveau von 2007 erreicht.“

(Quelle: Atradius ist ein globaler Anbieter von Kreditversicherungen, Bürgschaften und Inkassodienstleistungen mit einer strategischen Präsenz in mehr als 50 Ländern.)

Disclaimer

Veröffentlichungen und Mitteilungen über Finanzprodukte und Kapitalmarktanalysen dienen der Informationsgebung, entweder durch Dritte oder durch eigene Beschreibungen. Die hier aufgeführten Äußerungen, Analysen und Produktbewertungen sind ausschließlich Meinungen und Ansichten des Herausgebers bzw. Produktgebers. FMM-Magazin.de führt keine Finanzberatung durch, ruft nicht zum Erwerb oder zum Verkauf von Anlageprodukten oder Wertpapieren auf und führt keine Rechtsberatung durch. Interessierte Anleger sollten sich grundsätzlich Emissions-/Produktprospekte genau anschauen. Die Aufsichtsbehörde für das Versicherungs- und Finanzwesen ist die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) in Bonn.

 

  • Wirtschaft
  • Export
 
Artikel »   Drucken Versenden

 

Weitere Artikel zum Thema:

nach oben
Business-Experten aus der Praxis
Business Personalities Magazin
 
Finanzen Markt & Meinungen - Das Praxismagazin für Finanzthemen
Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.

Portalsystem 2024 © FSMedienberatung
Contentservice: Javascript Newsticker für Ihre Internetseite RSS Feed XML 0.9
0,211 Sek.