Roland Berger Strategy Consultants Studie: Europäische Banken verbessern weiter ihre Bilanzstruktur: Aufbau von 38 Milliarden Euro Eigenkapital im Jahr 2013. Das Praxismagazin für Finanzthemen Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.

 
 
28.07.2014 11:38 Uhr
EUROPÄISCHE BANKEN STUDIE

Basel III: Die wichtigsten Herausforderungen der Banken

München/Düsseldorf, 28.07.2014 11:38 Uhr (Finanzredaktion)

Roland Berger Stra­tegy Consul­tants hat seine Studie über den Stand euro­päi­scher Banken vorge­stellt. Beson­ders vor dem Hinter­grund der Banken­prü­fung "Com­pre­hen­sive Assess­ment" durch die EZB stärken die Banken ihre Bilanzen.

Ein "Nebeneffekt" der strengen Auflagen für Banken ist die Tatsache, das der Marktanteil von Nichtbanken, wie etwa Versicherungs- oder Pensionskassen an der Vergabe von Krediten steigt. Beim Thema Unternehmensfinanzierungen stieg deren Anteil in den vergangenen fünf Jahren von 29 auf 38 Prozent.

Roland Berger Grafik zur Bankenstudie

Nachhaltige Gewinne bei überschaubarem Risikoprofil erwirtschaften

"Es gilt innerhalb eines kalkulierbaren Risikoprofils nachhaltig stabile Gewinne zu erzielen", erklärt Roland Berger-Partner Wolfgang Hach. Hierfür werden die CEOs der Banken mit folgenden Entwicklungen konfrontiert, die sie in ihren Maßnahmen berücksichtigen sollten:

Abschluss der Bilanzanpassungen vorantreiben

Das "Comprehensive Assessment" der EZB ist ein bedeutender Meilenstein für den Bankensektor. Diese umfassende Bankenprüfung wird zeigen, wie es um die Kapitalisierung der europäischen Bankenindustrie steht. Banken, die den Schwellenwert von 8 Prozent Kernkapitalquote nicht erreichen, müssen die Restrukturierung ihrer Bilanzen schneller vorantreiben. Für die EZB besteht die zentrale Herausforderung darin, eine Balance zwischen dem Finanzierungsbedarf europäischer Unternehmen und einem robusten Bankensystem zu finden.

Entkopplung von staatlichem Risiko und Bankenrisiko

Die jüngste Belastung der Bankbilanzen durch Staatsschulden könnte in einigen Regionen noch zu Spannungen führen, dürfte aber den Bankensektor insgesamt nicht destabilisieren. Allerdings nimmt die Bereitschaft zur Refinanzierung durch die EZB weiter ab und einige Regierungen planen den Verkauf von Bankaktien. Die Entkopplung von staatlichem Risiko und Bankenrisiko wird daher weiter voranschreiten.

Wirksamkeit von Kostensenkungen und Effizienz erhöhen

Viele Banken haben in den vergangenen Jahren stark an der Kostenschraube gedreht, allerdings spiegeln sich die Kosteneinsparungen nicht in ihren Erfolgsrechnungen wider. So wie in vielen anderen Branchen geht es nunmehr darum, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen - etwa durch einfachere Prozesse, Modularisierung, Ausgliederungen und Kooperationen.

Mut zu "First Mover"-Innovationen

Innovationen werden künftig ein wichtiger Wachstumstreiber der Bankenindustrie sein. Es werden die Banken überdurchschnittlich erfolgreich sein, die als First Mover agieren und Innovationen zum integralen Bestandteil ihres Geschäftsmodells machen.

Engagement in Schwellenländern wieder erhöhen

Viele internationale Banken haben ihr Engagement in den Schwellenländern in den vergangenen Jahren stark verringert. Auf der Suche nach neuen Wachstumschancen sollten Banken wieder über die Möglichkeiten von Allianzen und Partnerschaften in Schwellenländern nachdenken. "Die derzeit noch unterentwickelten Kapitalmärkte werden in den kommenden Jahren großes Wachstumspotenzial bieten", sagt Roland Berger-Partner Wolfgang Hach.

(Quelle: Roland Berger Strategy Consultants)

 

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