Die Fondsmanager der Jupiter Asset Management erklären ihre Long-Short-Strategien gegen die Unsicherheit an den Finanzmärkten im Jahr 2017. Das Praxismagazin für Finanzthemen Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.

 
 
13.12.2016 11:57 Uhr
AUSBLICK AUF DAS BÖRSENJAHR 2017

Jupiter Asset Management: Mit Long-Short-Strategien gegen die Unsicherheit

Düsseldorf, 13.12.2016 11:57 Uhr (Gastautor)

In den kommenden Wochen ziehen die Kapi­tal­markt­ex­perten von Jupiter Asset Mana­ge­ment ein Resümee aus den vergan­genen zwölf Monaten und wagen einen Ausblick auf das Invest­ment­jahr 2017. Die Kommen­tar-Serie besteht insge­samt aus sechs Teilen.

Die sechs Teile sind:
1. „Mit Long-Short-Strategien gegen die Unsicherheit“ von James Clunie & Mike Buhl-Nielsen
2. „Fiskalstimuli begünstigen globale Aktienmärkte“ von Stephen Mitchell & Guy de Blonay
3. „Asien-Pazifik und Japan fernab politischer Risiken“ von Jason Pidcock & Dan Carter
4. „Inflationsanstieg treibt Anleihemärkte“ von Ariel Bezalel
5. „Emerging Markets und Indien weiter im Fokus“ von Ross Teverson & Avinash Vazirani
6. „Nachhaltig investieren in 2017“ von Charlie Thomas

Heute Teil 1: Mit Long-Short-Strategien gegen die Unsicherheit

Vorbereitung auf das Unerwartete
Von James Clunie, Fondsmanager des Jupiter Global Absolute Return SICAV.

Das abgelaufene Jahr hat uns wertvolle Erkenntnisse zu den Tücken der Vorhersage geliefert. Ereignisse, die Anfang 2016 noch unwahrscheinlich erschienen – ein Brexit-Votum und die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten – sind eingetreten. Die Unsicherheit hat gesiegt, so behaupteten die Medien jedenfalls. Doch obwohl diese Ereignisse vielleicht für wenig wahrscheinlich gehalten wurden, waren sie angesichts der engen Bandbreite denkbarer Ergebnisse bei Weitem nicht unmöglich. Wie die Kreditkrise aber noch einmal verdeutlicht hat, müssen wir uns nicht nur um die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses Gedanken machen, sondern auch um den Schaden bzw. die Folgen, wenn das Ereignis eintritt.

Viele Experten haben in den letzten Wochen ihre Meinungen angeboten. Aber niemand kann mit Sicherheit sagen, wie die gegenwärtigen Unwägbarkeiten beseitigt werden könnten. Die Märkte sind wohl davon überzeugt, dass in den USA beträchtliche Infrastrukturinvestitionen auf den Weg gebracht werden. Gemäß der allgemeinen Prognose scheint die Wahl von Trump gut für Aktien und schlecht für Anleihen zu sein – eine Einschätzung, die für beide Anlageklassen jedoch kaum über längere Zeit zutreffen dürfte, zumal die Bewertungen von US-Aktien bereits überzogen sind.

Studenten der Finanzmarktgeschichte werden zahlreiche Episoden finden, in denen sich unsere Modelle zur Zukunftsprognose angesichts scheinbar zufälliger Ereignisse als unzulänglich erwiesen haben. Es gibt einige bekannte Verhaltensmuster wie Rezenzeffekt, Bestätigungsneigung, Spielertrugschluss und Fokussierungseffekt, die unsere Annahmen und die Entscheidungen, die wir auf der Grundlage dieser Modelle treffen, maßgeblich beeinflussen können. So haben der Brexit und die US-Präsidentschaftswahl zwar entsprechende Unsicherheiten geschaffen, doch erwarten die Menschen mittlerweile das Unerwartete in einer Weise, wie sie es vor einem Jahr vielleicht noch nicht getan hätten. Die Zeit wird zeigen, ob diese Ängste tatsächlich gerechtfertigt sind – und die Volatilität faktisch zunimmt – oder ob wieder einmal nur unsere Verhaltensmuster am Werk waren.

Angesichts der Herausforderungen, vor denen wir alle bei der Bewältigung einer unsicheren Zukunft stehen, ist die Vorbereitung auf Veränderungen ein wichtiger Bestandteil unseres Anlageprozesses geworden. Dazu gehört eine angemessene Wachsamkeit hinsichtlich der strukturellen Integrität unserer Long-/Shortpositionen. Außerdem prüfen wir genau, wie das Aktien-Exposure bestimmten Marktszenarien standhalten könnte. Ferner bemühen wir uns um den Einsatz imperfekter Hedges, sofern dies zweckmäßig erscheint, und die Beimischung von Anlagen, die sich durch die Eigenschaft der Antifragilität auszeichnen – sprich von Volatilität profitieren. Natürlich hat unser Ansatz auch Grenzen: Wir können unsere Portfolios nicht gegen alle Szenarien wetterfest machen. Im kommenden Jahr werden wir jedoch weiter daran arbeiten, ihre Robustheit gegenüber Veränderungen zu erhöhen, und nebenbei noch unseren Anlageprozess optimieren.

Diese Fragen beschäftigen die Märkte in 2017

Von Mike Buhl-Nielsen, Fondsmanager des Jupiter Europa SICAV.

Gibt es irgendjemand unter uns, der allen Ernstes behaupten könnte, er wusste im Mai dieses Jahres bereits, dass er sechs Monate später damit beschäftigt sein würde, sich eine Meinung darüber zu bilden, was Präsident Donald Trump in den USA und Premierministerin Theresa May in Großbritannien im nächsten Jahr wohl anstellen werden? Hätte irgendjemand von uns das Recht überrascht zu sein, wenn wir in weiteren sechs Monaten dabei sind, uns mit der Vorstellung von Marine Le Pen als Präsidentin abzufinden?

Geläutert von diesen Erkenntnissen werden wir nicht so tun, als hätten wir die Antworten, sondern entscheiden uns vielmehr dafür, ein paar Fragen zu stellen. Anhand der Auseinandersetzung mit diesen Fragen und mit dem Ansatz, ein Portfolio zusammenzustellen, das einer Reihe von unterschiedlichen Entwicklungen trotzen sollte, werden wir auch weiterhin uns bemühen an steigenden Märkten teilzuhaben und uns vor Abwärtsentwicklungen zu schützen.

  • Wird sich das gegenwärtige Lower-for-Longer-Szenario in Europa im Hinblick auf Zinsen und Marktrenditen weiter fortsetzen?
  • Werden Grad und Ausmaß der gegenwärtig an den europäischen Aktienmärkten beobachteten Faktorrotation auch das Marktregime des kommenden Jahres charakterisieren?
  • Ist das bestehende politische Risiko bereits vollständig in die europäischen Märkte eingepreist?
  • Wie werden die Märkte auf den bevorstehenden Wahlzyklus reagieren, nachdem sie im Vorfeld des Brexit und der US-Wahlen so zuversichtlich waren? Wird es einen harten oder weichen Brexit geben?
  • Wird sich eine gangbare Lösung für die Krise notleidender Kredite in Italien abzeichnen?
  • Welches Ausmaß können die fiskalpolitischen Anreize in Europa erreichen und an welchem Punkt wird die geldpolitische Ankurbelung von Konjunkturprogrammen abgelöst?
Neben diesen allgemeinen Fragen sind wir überzeugt, dass insbesondere die Antworten auf die untenstehenden Fragen entscheidend für die Entwicklung des gegenwärtigen Reflation Trade sowie der Sektorrotation in den europäischen Aktienmärkten sind und auch die Währungsstärke des Euros sowie deren Auswirkungen auf Finanztitel bestimmen werden:
  • In welchem Ausmaß wird die Europäische Zentralbank in der Lage sein, die bestehende Geldpolitik auszuweiten statt sie ausklingen zu lassen?
  • Welche alternativen Maßnahmen stehen der Europäischen Zentralbank zur Verfügung, um das offenkundige Inflationsproblem in den Griff zu bekommen, das nach ihrem ersten Programm weiter fortbesteht?
Für aktive Manager war das Jahr 2016 ein schwieriges Jahr, mit geringer Streuung in den Märkten und Wertentwicklungen, die zu einem Großteil auf Sektorrotationen statt auf einzelnen Titeln beruhten. Sollten wir es wagen, uns auf eine sehr zaghafte Prognose einzulassen, wäre es die, dass einige dieser Trends sich mit der Zeit abschwächen werden. In Anbetracht dessen sehen wir keinen Grund, unser Netto- und Bruttoengagement radikal zu verändern, sind aber dabei alles andere als selbstgefällig. Wir halten weiterhin auf Einzelfallbasis nach kurz- und langfristigen Chancen Ausschau. Diese Vorgehensweise verfolgen wir bereits seit dem Brexit-Votum. Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass langfristige Anleger, die in erster Linie auf Fundamentaldaten von Unternehmen setzen, von kurzfristigen Stimmungsveränderungen profitieren können, um langfristig Mehrwert zu generieren.

(Quelle: Jupiter Asset Management ist ein börsennotierter Investmentmanager mit boutique-ähnlichem Anlagestil und Sitz in London. Das Unternehmen wurde 1985 gegründet und beschäftigt weltweit mehr als 400 Mitarbeiter (davon rund 35 Fondsmanager). Jupiter gehört heute zu den renommiertesten Vermögensverwaltern Großbritanniens.)

Disclaimer

Das vorliegende Dokument, inklusive allen Daten und Meinungen, stellt weder eine Aufforderung zu einem Investment noch eine Anlageempfehlung dar. Das vorliegende Dokument dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Der Wert von Anlagen und die Erträge hieraus können sowohl fallen als auch steigen (dies kann auf Markt- und Wechselkursänderungen zurückzuführen sein) und Anleger erhalten unter Umständen nicht den ursprünglich investierten Betrag zurück. Ausgabeaufschläge haben größere proportionale Auswirkungen auf die Erträge, wenn das Investment nach kurzer Zeit liquidiert wird. Die hier ausgedrückten Ansichten sind die des Fondsmanagers zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Unterlage und spiegeln nicht unbedingt die von Jupiter wider. Sie können sich in Zukunft ändern, insbesondere in Zeiten von sich schnell ändernden Marktbedingungen. Während alle Anstrengungen unternommen werden, um die Genauigkeit der dargestellten Informationen sicherzustellen, kann diesbezüglich keine Haftung übernommen werden. Es handelt sich nicht um eine Aufforderung zur Zeichnung von Anteilen des Jupiter Global Fund (die Gesellschaft) oder anderen von Jupiter Asset Management Ltd. verwalteten Fonds. Die Gesellschaft ist ein Organismus für gemeinsame Anlagen in Wertpapiere (OGAW), eine nach Luxemburger Recht in der Form einer Investmentgesellschaft mit variablem Kapital ("société d'investissement à capital variable", SICAV) gegründete Aktiengesellschaft ("société anonyme"). Diese Inhalte richten sich an Personen in Jurisdiktionen, in denen die Gesellschaft und ihre Anteile zum Vertrieb zugelassen sind oder ggf. keine Zulassung erforderlich ist. Jupiter Global Absolute Return und Jupiter Europa: Der Fonds verwendet Derivate, die seine Volatilität erhöhen können. Es ist unwahrscheinlich, dass der Fonds eine Performance erzielt, die sich mit den breiten Märkten deckt. Die Verluste bei Short-Positionen können unbegrenzt sein. Kontrahentenrisiko: Durch den Ausfall eines Kontrahenten können Verluste für den Fonds entstehen. Für den Jupiter Europa fällt eine erfolgsabhängige Gebühr von 15 % an. Die wesentlichen Anlegerinformationen (KIID) und der Prospekt können auf Anfrage kostenlos bei Jupiter bezogen werden. Diese Fonds können mehr als 35 Prozent ihres Vermögens in Wertpapiere investieren, die von einem Staat des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) ausgegeben oder garantiert wurden. Die Teilfonds unterliegen möglicherweise weiteren Anlagerisiken; Informationen dazu finden Sie im aktuellen Verkaufsprospekt. Potenzielle Anteilskäufer sollten sich über die bestehenden gesetzlichen Anforderungen, Devisenkontrollbestimmungen und geltenden Steuern in den Ländern ihrer Staatsbürgerschaft, ihres Wohnsitzes oder ihrer Ansässigkeit informieren. Zeichnungen von Anteilen dürfen nur auf der Grundlage des aktuellen Verkaufsprospekts und den wesentlichen Anlegerinformationen (KIID) in Verbindung mit dem neuesten verfügbaren geprüften Jahres- bzw. Halbjahresbericht erfolgen. Diese Unterlagen sind auf www.jupiteram.com erhältlich. Auf Anforderung sind die wesentlichen Anlegerinformationen (KIID) sowie, soweit erforderlich, der Verkaufsprospekt, zusammen mit weiteren Marketingunterlagen (die gemäß den regionalen Vorgaben zum öffentlichen Vertrieb zugelassen sind) auf Deutsch in gedruckter Form kostenlos wie folgt erhältlich: Depotbank und Verwaltungsstelle der Gesellschaft: JP Morgan Bank Luxembourg S.A., 6 Route de Trèves, Senningerberg, L-2633 Luxemburg; sowie bei ausgewählten Vertriebspartnern; Deutschland: Jupiter Asset Management Limited, Niederlassung München, Apartment 6, Weißenburger Platz 3, 81667 München, Deutschland; Jupiter Asset Management Limited, Niederlassung Frankfurt, Roßmarkt 10, 60311 Frankfurt, Deutschland; Luxemburg: Eingetragener Sitz der Gesellschaft, 6 Route de Trèves, L-2633 Senningerberg, Luxemburg; Österreich: Jupiter Asset Management Limited, Niederlassung Österreich, Le Palais Business Residence, Herrengasse 1-3, 1010 Wien, Österreich; Schweiz: Kopien der Satzung, der aktuelle Verkaufsprospekt, die wesentlichen Anlegerinformationen (KIID) sowie der letzte Jahres- bzw. Halbjahresbericht sind kostenlos erhältlich beim Vertreter und der Zahlstelle. Der Vertreter und die Zahlstelle in der Schweiz ist BNP Paribas Securities Services, Paris, Succursale de Zurich, Selnaustrasse 16, 8002 Zürich, Schweiz; Großbritannien: Jupiter Asset Management Limited (der Investment Manager), eingetragener Sitz: The Zig Zag Building, 70 Victoria Street, London, SW1E 6SQ, Großbritannien. Herausgegeben von The Jupiter Global Fund und/oder Jupiter Asset Management Limited, zugelassen und beaufsichtigt durch die Financial Conduct Authority in Großbritannien. Kein Teil dieser Inhalte darf ohne vorherige Genehmigung der Gesellschaft oder Jupiter Asset Management Limited reproduziert werden.

 

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