Physisches Silber und Diamanten als alternative Investments
Düsseldorf, 27.06.2018 12:00 Uhr (Finanzredaktion)
Die Nullzinspolitik hat maßgeblich zur erhöhten Nachfrage nach Sachwertanlagen beigetragen. Die damit verbundene Wertbeständigkeit gibt Sicherheit und ist ein zentrales Verkaufsargument. Um einen soliden Anlagenmix zu erzielen, erfreuen sich neben Immobilien alternative Investments wie Edelmetalle, Kunst und Oldtimer großer Beliebtheit. Besondere Aufmerksamkeit verdienen derzeit physisches Silber und Diamanten.
Weitsicht ist beim Investment elementar. In Bezug auf den Wert von Silber könnte sich das bald konkret bestätigen. Denn das weltweite Silbervorkommen neigt sich Experten zufolge etwa im Jahr 2028 dem Ende zu. Ausschlaggebend ist jedoch der immense Einsatz von Silber in der Industrie. Ob Pharma, Medizin, Solar oder Elektro, die Liste an Branchen, die aufgrund mangelnder Alternativen auf das Edelmetall angewiesen sind, ist lang. Hinzu kommt, dass Silber heute stark unterbewertet scheint. In der Summe könnte das in den kommenden Jahren zu einer Vervielfachung des Silberpreises führen. „Dies macht physisches Silber zu einer der derzeit wahrscheinlich lukrativsten Investitionsformen und zu einer interessanten Beimischung für die persönliche Ruhestandsplanung“, fasst Peter Härtling, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für RuhestandsPlanung (DGfRP) gegenüber Franklin Templeton Investments online zusammen.
Diamanten: Seltene Sammlerstücke
Auch Diamanten werden unter Investoren als spannende Ergänzung des Anlagenmix gehandelt, um sich vor Geldentwertung zu schützen. Ähnlich, wie es für Silber prognostiziert wird, kann bei Diamanten von einer natürlichen Knappheit profitiert werden. Hervorzuheben sind diesbezüglich die sogenannten Fancy Colored Diamanten. Sie sind extrem selten und begeistern mit intensiven Farben, was ihre Popularität unter Sammlern steigert. Lediglich rund 0,1 Prozent beträgt der Anteil der jährlich geschürften Fancy Colored Diamanten gegenüber den farblosen Modellen. Von den nachfolgend gelisteten zwölf Farbtönen sind zahlreiche Nuancen verfügbar:
1. Gelb
2. Orange
3. Braun
4. Blau
5. Pink
6. Rot
7. Violett
8. Grün
9. Grau
10. Purpur
11. Schwarz
12. Weiß
Über 230 verschiedene Farbkombinationen und 90 Sekundärfarbtöne sind am Markt erhältlich. Jede Farbe ist von einem individuellen Wert geprägt, der erheblich von Nachfrage und Vorkommen abhängt. Warum rote Diamanten für Anleger besonders interessant sind, hat der belgische Diamantschmuckhersteller Baunat online thematisiert: „Farbige Diamanten gibt es in verschiedenen Intensitäten. Eine Ausnahme hierauf ist der rote Diamant, der nur in einer Tönung vorkommt: „fancy red“.“ Dieses Merkmal unterscheidet rote von allen übrigen Fancy Colored Diamanten, was den Wert in die Höhe treibt.
Zu den bekanntesten roten Diamanten zählen Moussaieff Red und Hancock Red. Während der Moussaieff Red Diamant mit 5,11 Karat und Reinheitsgrad IF 2001 für knapp acht Millionen US-Dollar versteigert wurde, brachte Hancock Red 1987 rund 880.000 US-Dollar ein. Heute wären die beiden Diamanten noch mehr wert. Um überhaupt an derartige Objekte zu gelangen, sind Branchenkenntnisse und entsprechende Kontakte ein Muss. Der Kauf ist eher den oberen Zehntausend vorbehalten.
Dennoch lohnt sich der Blick auf den Diamantenmarkt: Wie das Handelsblatt 2017 berichtete, eröffnete in Singapur die erste Plattform der Welt für den elektronischen Diamantenhandel. Investoren müssen die Objekte bei der Singapore Diamond Investment Exchange weder kaufen noch vor Ort begutachten. Stattdessen stehen investmentfähige Diamanten bereit zum Handeln. Gefördert wird die Börse von Vertex Venture Holdings, der Venture-Capital-Einheit des Staatsfonds Temasek. Stand Oktober 2017 wurden seit Mai 2016 „rund 165 Millionen Dollar an Edelsteinen gehandelt“, so das Handelsblatt. Auf der Exchange-Website sowie innerhalb der Applikation für Mobilgeräte sind Echtzeit-Preise einsehbar.
Luxusgüter als Renditeobjekt
Insbesondere, wenn sich die Aktienmärkte auf Talfahrt befinden, lässt sich beim Diamanten-Index ein Aufwärtstrend beobachten. Zuletzt Anfang Februar 2018. Für ein erfolgreiches Investment sind allerdings gute Marktkenntnisse erforderlich. Der Wert von Diamanten lässt sich nur schwer anhand von vier Faktoren ermitteln:
• Reinheit
• Farbe
• Schliff
• Karat
Erfahrene Sammler und Anleger sind mit Diamanten als Anlageform gut beraten. Da es sich angesichts des zunehmenden Wohlstands weltweit um einen attraktiven Wachstumsmarkt handelt, ist das Potenzial für Rendite nicht zu unterschätzen. Die Nachfrage nach Luxusgütern, darunter edle Diamanten, steigt, sodass durchdachte Investments eine gute Ergänzung des Portfolios darstellen. Entscheidend ist, dass der Anteil dieser besonderen Anlageklasse gegenüber Geldwerten, Substanz- und gängigen Sachwerten in einem gesunden Verhältnis steht. Die persönliche Risikobereitschaft entscheidet.
(Fotos: pixabay.com: HomeMaker, sarakgraves)
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