The Economist Big Mac Index: 31 von 34 Währungen sind unterbewertet
Düsseldorf, 17.07.2017 14:28 Uhr (Finanzredaktion)
Das britische Wirtschaftsmagazin The Economist veröffentlichte gestern seinen neuesten Big-Mac-Index, der traditionell zum Nachdenken über die Wechselkurse anregt. 31 der 34 untersuchten Währungen sind im Verhältnis zum US-Dollar unterbewertet. Nur der Schweizer Franken sowie die Norwegische und Schwedische Krone sind überbewertet.
Der seit 31 Jahren bestehende Big-Mac-Index basiert auf der Theorie der Kaufkraftparität. Diese reflektiert die Vorstellung, dass sich die Wechselkurse auf lange Sicht einer Rate annähern, die die Preise eines identischen Warenkorbs aus Produkten und Dienstleistungen in verschiedenen Ländern ausgleichen. Der Warenkorb von The Economist enthält nur einen Big Mac, weil er auf der ganzen Welt verkauft wird.
Ein Big Mac kostet momentan in Amerika 5,30 US-Dollar, aber nur 380 Yen (3,36 US-Dollar) in Japan. Der japanische Yen ist damit, basierend auf der Burger-Logik, dem Dollar gegenüber mit 37 Prozent unterbewertet. In Großbritannien verkauft sich der Burger für 3,19 Britische Pfund, während er in der Eurozone 3,91 Euro kostet. Die beiden Währungen sind damit um 22 beziehungsweise 16 Prozent unterbewertet.
(Interaktive Karte zum The Economist Big-Mac-Index ...)
Mexikanischer Peso punktet beim The Economist Big-Mac-Index
Eine der leistungsstärksten Währungen der vergangenen sechs Monate ist der mexikanische Peso. Im Januar lag der Peso noch auf einem Rekordtief von 1 zu 22 im Verhältnis zum US-Dollar – was nicht nur zum Teil an der Angst vor einem möglichen Handelskrieg mit Mexikos nördlichem Nachbarn lag. Doch in den Märkten wächst zusehends die Skepsis gegenüber Donald Trump und seinen Drohungen. Die mexikanische Währung ist nun um 48 Prozent gegenüber dem US-Dollar unterbewertet – ein Plus von 8 Prozent im Vergleich zum Januar.
Auch der Euro hat in der gleichen Zeit wieder Boden gut gemacht. Während noch Anfang des Jahres für einen Euro gerade einmal 1,04 US-Dollar zu bekommen waren, gibt es aktuell 1,14 US-Dollar. Damit ist der Euro im Verhältnis zum US-Dollar nur noch um 16 Prozent unterbewertet – im Vergleich zu 20 Prozent im Januar. Die Eurozone ist im ersten Viertel des Jahres zweimal so schnell gewachsen wie die amerikanische Wirtschaft. Und die Europäische Zentralbank hat signalisiert, dass ihre Politik der außerordentlichen geldpolitischen Ankurbelung nicht für immer gedacht ist. Wenn dieser europäische Aufschwung anhält, werden amerikanische Touristen bald weniger Burger für ihren Dollar bekommen.
Der Dollar erreichte im Januar ein 15-Jahres-Hoch, hat seitdem aber wieder 5 Prozent auf handelsgewichteter Basis verloren. Grund: Die Märkte verlieren das Vertrauen in Trumps Fähigkeit, innenpolitische Wirtschaftsreformen durchzusetzen. Das bestätigt nicht nur diejenigen, die Trumps Kompetenz in Rechtsfragen anzweifeln. Es ist auch eine Bestätigung für die Anhänger der Burger-Theorie, die ein mögliches weiteres Abfallen des US-Dollars anzeigt.
(Quelle: The Economist / plümer)communications)
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