Finanzen Special | Chancen und Risiken beim Social Trading
Düsseldorf, 14.02.2018 12:19 Uhr (Finanzredaktion)
Social Trading Plattformen unterscheiden sich vor allem beim Umfang der Finanzprodukte die gehandelt werden. Das können Aktien, Fonds, Zertifikate und Hebelprodukte sein.
Der Bundesverband Investment und Asset Management e.V. ist der Meinung, Anleger sollten nicht blind den Massen folgen, denn diese werden beim sogenannten Social Trading oder Social Investing für Anlageentscheidungen genutzt.
Aufgrund des zunehmenden Interesses an sozialen Netzwerken hat sich auch eine Reihe von speziellen Plattformen etabliert, auf denen Studenten, Amateur-Börsianer und Freizeit-Trader ihre Anlagestrategien mit Musterportfolien offenlegen können und damit „Follower“ zur Nachahmung anregen. Musterportfolios werden mitunter durch Zertifikate handelbar gemacht oder die Portfoliobewegungen parallel im Depot eines Nachahmers bei einem Kooperationspartner der Plattform umgesetzt. Damit sollen Anleger am Erfolg der Referenzdepots partizipieren. Die Finanzaufsicht BaFin hat auf ihrer Internetseite neben den möglichen Vorteilen auch die potenziellen Risiken dieser Form der Geldanlage aufgelistet.
Vorteile und Nachteile beim Social Trading
Laut Finanzaufsicht BaFin sind es zwei Faktoren, von denen Anleger im Vergleich zum klassischen Aktienhandel profitieren können:
- Es sind geringere Anlagesummen möglich. Zum Beispiel können über den Handel mit CFDs auch Bruchstücke einer Aktie erworben werden. Dies wird als „fractional trading“ bezeichnet.
- Die Kosten und Gebühren können im Vergleich zum klassischen Vermögensmanagement geringer ausfallen.
Weiterhin müssten sich Anleger bewusst sein, dass sich der „Vorteil“, nicht um jede Anlageentscheidung selbst kümmern zu müssen, mit einem entsprechenden Kontrollverlust einhergeht: Man räumt dem Trader ein, über das eigene Vermögen (mit) zu verfügen. Anleger sollten deshalb bei der Auswahl der Trader besonders sorgfältig vorgehen. Konkret bedeutet dies, dass sie sich über den Trader, seine Ziele und die aus ihrer Sicht relevanten Kennzahlen informieren müssen.
Wissen über Finanzprodukte
Zusätzlich sollten sich Anleger mit den Charakteristiken und Risiken der gehandelten Finanzinstrumente vertraut machen. So können Trader je nach Anlagestrategie die gesamte Bandbreite von Finanzinstrumenten einsetzen - von konservativen Instrumenten wie risikoarmen Fonds bis zu hochspekulativen Instrumenten wie Derivaten oder CFDs. Oft beschränken Plattformen auch die Auswahl an Finanzinstrumenten und lassen z.B. nur die Nutzung von CFDs, Forex oder binären Optionen zu.
Anleger sollten bei der Auswahl der Plattform insbesondere auf folgendes achten:
- Die Geschäftsabläufe sind transparent und verständlich dargestellt. Es ist möglich, sich über ein Demokonto mit den Abläufen vertraut zu machen.
- Die Auswahl an einstellbaren Risikoparametern auf der Plattform ist groß genug und entspricht Ihren Anforderungen (z.B. Stop-Loss-Aufträge oder Take-Profit-Aufträge).
- Nachschusspflichten können ausgeschlossen werden.
- Die Plattform hat für ihr Geschäft die Erlaubnis einer Aufsichtsbehörde aus einem EU-Mitgliedsstaat.
- Sie müssen Ihre Ansprüche im Fall von Streitigkeiten durchsetzen können. Das kann schwierig sein - insbesondere, wenn ein Gerichtsstand außerhalb der EU vereinbart wurde.
Grundsätzlich gilt: Ein vernünftiger Vermögensaufbau braucht seine Zeit. In einem ersten Schritt sollte sich der Anleger deshalb Gedanken darüber machen, was die eigenen finanziellen Ziele und Möglichkeiten sind.
(Quellen: Bundesverband Investment und Asset Management e.V. / BaFin)
Disclaimer
Veröffentlichungen und Mitteilungen über Finanzprodukte und Kapitalmarktanalysen dienen der Informationsgebung, entweder durch Dritte oder durch eigene Beschreibungen. Die hier aufgeführten Äußerungen, Analysen und Produktbewertungen sind ausschließlich Meinungen und Ansichten des Herausgebers bzw. Produktgebers. FMM-Magazin.de führt keine Finanzberatung durch, ruft nicht zum Erwerb oder zum Verkauf von Anlageprodukten oder Wertpapieren auf. Interessierte Anleger sollten sich grundsätzlich Emissions-/Produktprospekte genau anschauen. Die Aufsichtsbehörde für das Versicherungs- und Finanzwesen ist die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) in Bonn.
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