Land Berlin: Solactive AG und oekom research entwickeln nachhaltigen Aktienindex
Düsseldorf, 09.11.2016 07:10 Uhr (Finanzredaktion)
Der nachhaltige Aktienindex dient der Geldanlage aus der Versorgungsrücklage des Landes Berlin. Bei dem sogenannten Divestment-Ansatz werden bei der künftigen Aktienanlage Unternehmen ausgeschlossen, deren Geschäftsmodell dem Ziel der Klimaneutralität widerspricht.
Bei den für das Land Berlin anzulegenden Mitteln handelt es sich um Geld aus dem Sondervermögen „Versorgungsrücklage des Landes Berlin“, das aktuell insgesamt über rund 823 Millionen Euro verfügt. Nach den gegenwärtig noch geltenden Anlagerichtlinien können bis zu 15 Prozent der Mittel in Aktien angelegt werden. Bisher investiert das Land im Aktiensegment ausschließlich in voll replizierende börsengehandelte Indexfonds (ETFs – Exchange Traded Funds), die den DAX 30 bzw. den EURO STOXX 50 nachbilden.
Ein Ziel des Divestment-Ansatzes (Divestment ist das Gegenteil einer Investition) ist es, bei der künftigen Aktienanlage Unternehmen auszuschließen, deren Geschäftsmodell dem Ziel der Klimaneutralität widerspricht. Das Konzept der Senatsverwaltung für Finanzen geht dabei über eine reine „Fossil free“-Strategie hinaus: Um zu verhindern, dass Geld von Unternehmen mit einem auf die Gewinnung fossiler Brennstoffe bzw. auf Energieerzeugung aus fossilen Brennstoffen ausgerichteten Geschäftsmodell umgelenkt wird auf Unternehmen, die Atomenergie erzeugen, wurde auch dieses Geschäftsmodell von der Anlage ausgeschlossen. Darüber hinaus finden weitere Kriterien Berücksichtigung: So werden Unternehmen, die Kriegswaffen entwickeln, herstellen oder vertreiben, bei der Anlage ebenfalls ausgeschlossen. Ein weiteres Auswahlkriterium ist die Orientierung der Unternehmen an den Prinzipien des UN Global Compact, eines weltweiten Pakts für eine sozialere und ökologischere Gestaltung der Globalisierung, und deren Einhaltung in der unternehmerischen Praxis.
Zu den zentralen Anforderungen an den Index zählen neben dem verlässlichen Ausschluss von Unternehmen, die in den genannten Geschäftsfeldern tätig sind, auch die Einbeziehung der sogenannten ESG-Kriterien („Environmental Social Governance“). Weitere Faktoren sind die technische Handelbarkeit der im Index enthaltenen Aktien sowie die Qualität und der Umfang des vorgesehenen Indexberichts zur CO2-Reduktion des vorgeschlagenen Portfolios im Vergleich zu einem noch zu definierenden Benchmark.
Dr. Matthias Kollatz-Ahnen
Kooperation aus der oekom research und der Solactive AG konnten überzeugen
Bei der Beurteilung der eingereichten Angebote durch das Land Berlin standen neben dem Preis, der Vertragsgestaltung sowie der Performance und Volatilität des zu entwickelnden Index der Erfüllungsgrad der Anforderungen aus der Leistungsbeschreibung im Mittelpunkt.
Nach gründlicher Prüfung und Bewertung der Angebote anhand dieser Kriterien erhielt die Kooperation von Solactive AG und oekom research AG die beste Bewertung unter den in der Schlussrunde vertretenen Bewerbern.
Steffen Scheuble Solactive AG
(Quelle: Solactive AG hat sich seit der Gründung im Jahr 2007 zu einem der führenden Anbieter im Indexgeschäft entwickelt. Der deutsche Index Anbieter mit Fokus auf maßgeschneiderte Indexlösungen entwickelt, berechnet und vermarktet Indizes in allen Asset Klassen weltweit. Über 300 internationale Kunden, darunter große Investmentbanken, Privatbanken und Asset Manager haben sich für Indexlösungen von Solactive entschieden.)
(Foto Matthias Kollatz-Ahnen (c)Dittmer)
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